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Keylab Glastechnologie

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Netzwerkveranstaltung zum Thema: Strategien zum Einsatz und Ausbau regenerativer Energien für die regionale Glasindustrie

Impressionen von der Veranstaltung vom 28.11.2023 am TAO.
Diese Veranstaltung wurde im Rahmen des Förderprogramm "Innovative Hochschule" des BMBF gefördert.

Die Energiewende stellt Energieversorger und energieintensive Branchen wie die Glasindustrie vor große Herausforderungen. Jährlich fallen in Deutschland rund 4 Millionen Tonnen CO2 bei der Glasherstellung an. Etwa 75 Prozent der CO2-Emissionen entstehen bei der Befeuerung der Glasschmelzwannen, 25 Prozent stammen aus den Rohstoffen. Im Rahmen der Projekte "Innovative Hochschule (RIA)" und "Glasallianz Bayern (GABY)" lud das Keylab Glastechnologie am 28.11.2023 zu einer Veranstaltung zum Einsatz und Ausbau erneuerbarer Energien (EE) an die Universität Bayreuth ein. Die Referenten kamen aus der Glasindustrie, der Energiewirtschaft, von Netzbetreibern und aus der Energieforschung. In Vorträgen haben sie den Weg der Energiewende für die Region Oberfranken aus ihrer Sicht skizziert und mit den Teilnehmer*innen diskutiert.

Unten folgt eine Kurzzusammenfassung der Inhalte zum Nachlesen (über die Abbildungen stehen die Präsentationen den Teilnehmer*innen zur Ansicht zur Verfügung).

Zu Beginn stellte Herr Detlef Fischer den "Bayernplan Energie 2040" des VBEW und die darin untersuchten Szenarien vor. Er betonte, dass an einem massiven Ausbau von Photovoltaik (PV) und Windenergie in Bayern kein Weg vorbei führe. Vorrangiges Ziel bleibt es, Strom möglichst ohne Umweg direkt zu nutzen. Der Ausbau der Erneuerbaren Energie (EE) müsse zügig erfolgen, und die Transformation muss in allen Sektoren vorankommen. Zusätzlich werden flankierende Maßnahmen zur Energiespeicherung, zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Energieeinsparung benötigt, um die Energiewende in Bayern bis 2040 zu realisieren.

Herr Mirko Müller von den Wiegand Glaswerken stellte mögliche Dekarbonisierungspfade in der Glasproduktion vor, wie z.B. den Betrieb von elektrisch (teil-)beheizten Wannen. Wiegand Glas plant derzeit am Standort Steinbach am Wald den Bau einer großen Hybridschmelzwanne mit überwiegend elektrischer Beheizung. Voraussetzung für den Betrieb ist eine zuverlässige Stromversorgung am Standort.

Herr Thomas Schmidt von Heinz Glas stellte die Erfahrungen seines Unternehmens mit dem Betrieb von elektrischen Glasschmelzwannen vor. Heinz Glas setzt seit Jahren erfolgreich kleine Elektro-Wannen ein. Energetisch sind die Elektrowannen sogar vorteilhaft, allerdings sind die Stromkosten derzeit 2,5 mal so hoch wie vor der Krise und in Deutschland deutlich höher als im internationalen Vergleich.

Beide Glashersteller sehen in der Elektrifizierung einen effizienten Weg zur Dekarbonisierung. Dabei sehen sie die Politik in der Pflicht, Planungs- und Versorgungssicherheit zu gewährleisten und Investitionen zu unterstützen.

Herr Markus Lieberknecht von TenneT TSO stellte die Eckpunkte des aktuellen Ausbauplans für den Ausbau der 380-kV-Übertragungsnetze (u.a. SuedLink, SuedOstLink) in Bayern vor, die zusätzliche Strommengen nach Bayern bringen und verteilen sollen. Bis 2037 wird mit einer Verdoppelung des Bruttostromverbrauchs gegenüber heute gerechnet. Dieser Zuwachs soll in Bayern vor allem durch Photovoltaik und Windenergie gedeckt werden. Dennoch wird Bayern zeitweise Strom importieren müssen.

Herr Udo Macht von der Bayernwerk Netz GmbH berichtete ebenfalls, dass das Bayernwerk einen erheblichen Ausbau der installierten EE-Leistung aus Windenergie und PV erwartet. Der überwiegende Teil wird durch Freiflächen- und Aufdach-PV bereitgestellt werden. Das Bayernwerk baut seine Kapazitäten bereits deutlich aus: In diesem Jahr wurden 1400 km Stromnetz ausgebaut und 1550 MW EE-Leistung angeschlossen (+65%). Mit dem EE-Ausbau steigen auch die Anforderungen an die Netzsteuerung.

Herr Matthias Welzl vom ZET der Universität Bayreuth stellte abschließend das Future Energy Lab in Wunsiedel vor. Hier werden am realen System mit Hilfe von Simulationen energetische und wirtschaftliche Optimierungen zur Speicherung von Überschussstrom z.B. über Power-to-Gas-Anlagen erarbeitet. Der Energiepark Wunsiedel dient als Modell für bedarfsgerecht in eine Region integrierte CO2-freie H2-Erzeugungsanlagen zur effizienten Nutzung von Überschussstrom.

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