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Keylab Glastechnologie

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MaxScherben

Minderung der CO2-Emissionen bei der Glasherstellung durch Erhöhung des Anteils an Recyclingglas mit Hilfe verbesserter Scherbencharakterisierung

Glasscherben aus dem Altglascontainer weisen jede Menge Verunreinigungen auf.

In der Behälterglasherstellung stellen Altglasscherben den mengenmäßig größten Rohstoffanteil beim Schmelzen von neuen Glasflaschen dar. Altglas wird heute durch leistungsstarke Aufbereitungsanlagen sortiert und so zielgerichtet in einen wertvollen Sekundärrohstoff verwandelt. Durchschnittlich 65% Recyclingscherben werden derzeit bei der Flaschenherstellung eingesetzt. Allerdings nimmt deren Wirksamkeit mit sinkender Korngröße abnimmt. Daher werden Fein- und Feinstscherben, die meist organische wie anorganische Verunreinigungen enthalten, aus dem Recyclingkreislauf aussortiert und anderen Verwendungszwecken zugeführt oder deponiert.

Diese Scherbenfraktionen sollen mit Hilfe neuer Analysenmethoden zur Quantifizierung des Anteils an Verunreinigungen wie z.B. dem Kohlenstoffanteil dem Glasrecycling besser zugänglich gemacht werden. Die Uni Bayreuth entwickelt im Projekt eine Plasma-induzierte Gasanalyse. Mit Hilfe der zu entwickelnden Methodik soll die Kohlenstoffbeladung der Glasscherben bestimmt werden, um den Glaswannenbetreibern vor allem eine schnelle Inline-Analyse der Scherben zu ermöglichen. Parallel analysiert die HVG-DGG die exakte Zusammensetzung der Verunreinigungen mittels Laser-induzierter Breakdown-Spektroskopie (LIBS), und das TAZ Spiegelau untersucht, wie sich unterschiedliche Kohlenstoffverunreinigungen beim Schmelzen auf die Glasqualität auswirken und wie diese gegebenenfalls ausgeglichen werden können.

Ziel des Projektes ist es schließlich, den Anteil nutzbarer Recyclingsscherben für die Behälterglasindustrie zu erhöhen und den Stoffkreislauf besser zu schließen. Eine Erhöhung der Recyclingquote aus dieser als problematisch angesehenen Kornfraktion um ca. 10% würde den Energieverbrauch beim Schmelzen um ca. 3% sowie die prozessbedingten CO2-Emissionen um 5-7% senken, was in Deutschland einer Ersparnis von ca. 120.000 t CO2/Jahr entsprechen würde.

Projektprofil

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Laufzeit: 01.10.2022 - 31.03.2025

Förderung: IGF / DLR-PT (Nr. 22607 N)

Projektpartner:               

  • Institut der Hüttentechnischen Vereinigung der Deutschen Glasindustrie e.V.
  • Technische Hochschule Deggendorf Technologie Anwender Zentrum Spiegelau TAZ
  • Universität Bayreuth, Keylab Glastechnologie

Kontakt: Dr.-Ing. Andreas Rosin


Verantwortlich für die Redaktion: Dr.-Ing. Andreas Rosin

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