Material- und Technologieentwicklung für das Trockenspritzen Mikrohohlglaskugel-basierter Wärmedämmsysteme - EcoSphereGun
Das Projekt EcoSphereGun setzt sich zum Ziel, einen Trockenspritzprozess (engl. gunning) für EcoSphere®, einem mineralischen Trockenmörtel mit Mikrohohlglaskugeln, zu entwickeln.
Maschinell werden Gebäudewände und Fassaden heute ausschließlich über das Nassspritzverfahren verputzt. Dazu wird die zum Verputzen verwendete Mörtelmischung vor dem Spritzprozess mit Wasser angemischt und mit Hilfe einer Pumpe als pastöse Masse zur Spritzdüse gefördert. Dort wird sie mit Druckluft komprimiert und aufgeschäumt nass an die Wand gespritzt.
Der von Franken Maxit und der Universität Bayreuth entwickelte Dämmputz Ecosphere® zur energetischen Sanierung von Gebäuden wird bislang ebenfalls auf diese Weise verarbeitet. Die Trockenmasse von Ecosphere besteht aus einem zementhaltigen Bindemittel und winzigen Mikrohohlglaskugeln (d50 = 50…60 µm) als Leichtzuschlag, durch die er seine hervorragende Wärmedämmwirkung erhält. Der Trockenmörtel wird zusätzlich mit verschiedenen Zusatzstoffen versehen, um eine homogene und förderbare Feuchtmasse zu erhalten. Dabei ist eine vergleichsweise hohe Wasserzugabe notwendig (Wasser-Zement-Zahl >2). Die hohe Wasserzugabe erzeugt zwar beim Trocknen zusätzlich Porenraum und erhöht auch die Dämmwirkung, sorgt aber auch für lange Trocknungszeiten, die eine Sanierung unnötigerweise verlängern.
Im Projekt EcoSphereGun wird, gemeinsam mit den Partnern Franken Maxit und Velco, das Trockenspritzen für Dämmputze entwickelt. In dem aus dem Tunnelbau bekannten Verfahren wird der Dämmputz pulverförmig mittels Druckluftförderung bis zur Spritzeinrichtung gefördert und kurz vor Düsenaustritt durch einen fein vernebelten Wasserfilm benetzt. Dies führt zu einer deutlich geringeren Wassermenge im Dämmputz und somit zu schnelleren Trocknungszeiten der Dämmschicht. Weiterhin kann durch die trockene Förderung auf organische Zuschlagmittel, welche die Viskosität oder Trocknungszeit beeinflussen, weitestgehend verzichtet werden. Das Keylab Glastechnologie wird hierbei vor allem die Materialentwicklung verantworten, während die Projektpartner die Anlagen- und Verfahrensentwicklung durchführen.
Projektprofil
Laufzeit: 01.10.2021 - 31.03.2024
Förderung: Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie)
Projektpartner:
Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Thorsten Gerdes, Stefan Zelder